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Die Kreuzritterin Darkness im Kampf gegen fliegende Kohlköpfe.

Konosuba: God’s Blessing on This Wonderful World!

Stellt euch vor ihr, würdet in einer fremden Fantasy-Welt wiedergeboren werden und hättet eine echte Göttin an eurer Seite, die euch im Kampf gegen den dort wütenden Dämonenkönig unterstützen soll. Klingt nicht schlecht, oder!? Doch was wenn die Göttin vollkommen nutzlos ist? So ergeht es Kazuma, dem Protagonisten im Anime „Kono Subarashii Sekai ni Shukufuku o! – Konosuba: God’s Blessing on This Wonderful World!“ (Jap.: この素晴らしい世界に祝福を!) oder kurz „Konosuba“ (Jap.: このすば). Wie mir der Anime gefallen hat und ob er mehr als nur einen flüchtigen Blick wert ist, erfahrt ihr in diesem Review.

Eckdaten

Der Anime wurde 2016 im Studio Deen (Log Horizon; Sankarea; Fate/stay night) produziert. Für die Regie war Takaomi Kanasaki (Princess Connect! Re:Dive; Is This a Zombie?; Macademi Wasshoi!) verantwortlich. Der Anime umfasst 10 Episoden und wurde hierzulande von AniMoon Publishing als Limited Mediabook Edition, Vol. 1-3 (DVD/Blu-ray) und als Komplett-Bundle (DVD/Blu-ray) veröffentlicht. Der Anime basiert auf der gleichnamigen Light Novel-Reihe von Natsume Akatsuki (Combatants Will Be Dispatched!; Kemono Michi) und Kurone Mishima (Akashic Records of Bastard Magical Instructor; Ore to Kanojo no Battle wa Living de). Kurone Mishima war hierbei für das Charakterdesign verantwortlich. Die Light Novel-Reihe erschien in Japan zwischen 2013 und 2020 komplett in 17 Bänden beim Kadokawa Shoten Verlag. In Deutschland erscheint sie seit August 2021 beim TOKYOPOP Verlag. Die FSK Einstufung liegt bei 12 Jahren.

Handlung

Kazuma Satou ist ein typischer Hikikomori, der sich zuhause zurückgezogen hat und seine Zeit mit Videospielen, Anime und Manga verbringt. Eines Tages muss er jedoch seine Wohnung verlassen, denn die von ihm bereits langerwartete limitierte Edition des Videospiels „Myriad Swords II“ kommt auf den Markt, jedoch nur als Exklusivverkauf des Publishers. Auf dem Heimweg sieht Kazuma ein Mädchen, das beim Überqueren einer Straße beinahe von einem Lastwagen überfahren wird. Das letzte, woran er sich erinnert ist, dass er sie zur Seite gestoßen hat, und nun befindet er sich im Jenseits bei der Göttin Aqua. Dort muss er jedoch erfahren, dass er entgegen seiner Annahme, keinen heldenhaften Tot bei der Rettung des Mädchens gestorben ist. In Wahrheit war es nämlich kein Lastwagen, sondern nur ein kleiner Traktor, der in Schritttempo auf das Mädchen zugefahren ist. Kazuma starb, während seines peinlichen Rettungsversuchs, aus purer Angst an einem Herzinfarkt, worüber sich die Göttin Aqua köstlich amüsiert und sich über ihn lustig macht.

Kazuma hat die Wahl, ob er noch einmal auf der Erde wiedergeboren werden möchte oder ob er mit alten Knackern in den Himmel auffahren möchte, allerdings gibt es dort weder Internet, Fernsehen noch Videospiele. Doch es gibt noch eine dritte Option. In einer Parallelwelt, die in allen Bereichen Kazumas Vorstellungen von einer Fantasy-Welt entspricht, ist ein Dämonenkönig aufgetaucht und hat die Welt ins Chaos gestürzt. Aus diesem Grund möchte auch niemand, der in dieser Parallelwelt gestorben ist dort wiedergeboren werden. Dies hat dazu geführt, dass die Bevölkerungszahl der Welt sinkt, und die Götter beschlossen haben Leute, aus anderen Welten dort wiederzubeleben, damit sie gegen den Dämonenkönig kämpfen. Im Austausch dafür erhalten sie, neben ihren früheren Körpern und Erinnerungen, das Recht irgendeine Sache dorthin mitzunehmen, beispielsweise eine übermächtige Waffe oder ein einzigartiges Talent. Kazuma entschließt sich, das Angebot anzunehmen und in die fremde Fantasy-Welt zu gehen. Als er sich Zeit lässt, um abzuwägen, was er wohl am besten dorthin mitnehmen soll, ist Aqua genervt und erklärt ihm, dass er sich beeilen soll. Es wäre völlig egal, was er auswählt, da keiner hohe Erwartungen in einen stubenhockenden Nerd wie ihn setzen würde. Genervt von Aquas Arroganz will Kazuma es ihr heimzahlen und entschließt sich anstelle einer Waffe oder Fähigkeit, die Göttin selbst mitzunehmen. So beginnt Kazumas und Aquas neues Leben in einer Fantasy-Welt. Doch zu Kazumas Enttäuschung muss er feststellen, dass das Leben in dieser neuen Welt ganz und gar nicht wie in seinen Videospielen ist.

Als sich die beiden nach ihrer Ankunft in der örtlichen Gilde als Abenteuer registrieren lassen, erfährt Kazuma, dass er, abgesehen von Intelligenz und Glück, nur über durchschnittliche Fähigkeiten verfügt. Daher muss er sich als Anfänger von ganz unten hocharbeiten, aber zumindest hat er eine echte Göttin an seiner Seite, die ihm unter die Arme greifen kann. Doch die Göttin Aqua stellt sich als komplett nutzlos heraus. Daher besteht Kazumas und Aquas Alltag zunächst nicht aus epische Kämpfen gegen das Böse, sondern aus Zeitarbeit auf Baustellen und dem anschließenden Saufen, mit Kollegen, in der örtlichen Gilde. Um diesen Zustand zu ändern suchen die beiden nach starken Abenteurern, die sich ihrer Gruppe anschließen wollen. So treffen sie auf die Erzmagierin Megumin, welche die Explosionsmagie, die stärkste Angriffsmagie der Welt, beherrscht und sich den beiden freudig anschließt. Kazuma ist begeistert, da ihre Explosionsmagie eine echte Bereicherung für die Gruppe darstellt, wäre da nicht das Problem, dass dies Megumins einzige Fähigkeit ist und sie diese auch nur einmal am Tag einsetzen kann. Danach ist sie komplett bewegungsunfähig, bis sich ihr Mana regeneriert hat. Daher ist auch Megumin nutzlos. Kurze Zeit später schließt sich ihnen auch die Kreuzritterin Darkness an. Sie verfügt über eine unglaubliche Stärke und Widerstandsfähigkeit, weshalb sie von großem Nutzen im Kampf gegen Monster sein könnte, wenn da nicht das Problem wäre, das ihre Angriffe fasst nie treffen, selbst wenn ihr Gegner regungslos vor ihr steht. Hinzu kommt, dass Darkness einen masochistischen Fetisch hat, der dazu führt, dass sie sich bei jeder nur bietenden Gelegenheit als lebendes Schutzschild aufdrängt und davon fantasiert, wie sie ihr Gegner wohl erniedrigen wird, was selbst ihren Gegnern unangenehm ist. Somit ist Darkness ebenfalls nutzlos.

Zusammen mit dieser ungewöhnlichen Gruppe von Mädchen stürzt sich Kazuma von einem Kampf in den Nächsten, sei es gegen schleimige Riesenkröten, fliegende Kohlköpfe, niedliche Schneegeister oder eine wandelnde Festung. Doch das ist erst der Anfang ihres gemeinsamen Abenteurers, diese Welt hält noch so einige Überraschungen für sie bereit.

Charaktere

Bei Konosuba handelt es sich um einen typischen Harem Anime. Daher überrascht es nicht, dass etwa 80 % der vorkommenden Charaktere weiblichen Geschlechts sind. Beim Charakterdesign der zahlreichen Schönheiten wurde darauf geachtet, das sie vom Charakter und Aussehen möglicht unterschiedlich sind. Dies zeigt sich besonders bei den drei Protagonistinnen, welche Kazuma auf seiner Reise begleiten. So ist Aqua ein fröhlicher, von sich eingenommener Charakter, der jedoch nicht besonders intelligent und deshalb ständig auf Kazumas Hilfe angewiesen ist. Megumin hingegen ist ein klassischer Chūnibyō-Charakter, nur mit dem Unterschied das sie tatsächlich über magische Fähigkeiten verfügt. Darkness wiederum wird einerseits als äußerst cool und lüstern dargestellt, andererseits hat sie auch eine schüchterne und unschuldige Seite, die sich aber nur gegenüber Kazuma zeigt. Auch vom Äußeren unterscheiden sich die drei grundlegend. So repräsentiert Aqua den niedlichen Typ, wobei die Aufmerksamkeit vor allem auf ihren Hintern gelenkt wird. Megumin wiederum gehört zum Loli-Typ, was in der 3. Episode sogar explizit Erwähnung findet, als Kazuma sie als „Quoten Lolita“ bezeichnet. Darkness hingegen repräsentiert einen sehr erwachsenen Typ, was sich auch an verschiedenen Körperbereichen bemerkbar macht, wobei der Fokus auf ihre Oberweite gelegt wurde. Dennoch wurden die Charaktere nicht einfach auf klassische Archetypen reduziert. Sie verfügen alle über vollwertige Persönlichkeiten mit Stärken und Schwächen, Hoffnungen und Träumen. Auf diese Weise wirken die verschiedenen Charaktere sympathisch und können mit Leichtigkeit die Zuneigung der Zuschauer für sich gewinnen.

Geschichte

Im Gegensatz zu vielen anderen Isekai-Anime nimmt sich die Geschichte rund um Kazuma und seine Freunde selbst nicht so ernst. Dies zeigt sich auch daran, dass die Geschichte nicht von actiongeladenen Kämpfen oder dramatischen Ereignissen dominiert wird. Vielmehr steht der Humor im Mittelpunkt der Geschichte. Dadurch ist der Anime recht kurzweilig und lässt sicherlich die Zuschauer bei zahlreichen der meist anzüglichen Witze und Situationen mit einem breiten Grinsen im Gesicht zurück. Auf diese Weise hebt sich der Konosuba gekonnt von der der Konkurrenz ab. Diese Stärke des Anime birgt jedoch auch eine Schwäche. So folgt die Handlung den Protagonisten durch ihr normales Alltagsleben jedoch ohne ein erkennbares Ziel, auf das die Handlung zusteuert. Stattdessen wird, als Ziel nur wage angegeben, dass Kazuma und Aqua am Ende den Dämonenkönig besiegen müssen. Besondere Anstrengungen diesbezüglich werden von ihnen aber nicht unternommen. Auf diese Weise plätschert das Alltagsleben der Protagonisten einfach so dahin.

Synchronisation

Die Synchronisation ist sehr gut gelungen. Die Leistungen der Synchronsprecher können auf ganzer Linie überzeugen. Insbesondere der Synchronsprecher von Kazuma (David Turba) fällt hier, aufgrund seiner gelungenen Darstellung von Kazumas Gefühlsleben, positiv auf.

Musik

Als Opening wurde für den Anime „Fantastic dreamer“ von Machico ausgewählt, welches sehr gut geeignet ist, um die Zuschauer auf eine Abenteuerreise in einer fremden Welt einzustimmen. Das Ending „Chiisana Boukensha“ (Jap.: ちいさな冒険者) von den Synchronsprecherinnen Sora Amamiya (Aqua), Rie Takahashi (Megumin) und Ai Kayano (Darkness) ist ein echtes Highlight. Die Kombination der besinnlichen Musik mit den gefühlvollen Stimmen der Synchronsprecherinnen sorgt für ein gemächliches und behagliches Ende einer jeden Episode und lässt die Zuschauer von einem ruhigen, einfachen Leben in solch einer Welt träumen.

Animation

Die Animationen sind sehr ansprechend gestaltet. Insbesondere die Landschaften und Gebäude verfügen über einen hohen Detailreichtum und können vollends überzeugen. Ebenfalls zu loben sind die großartig inszenierten Kämpfe, insbesondere Megumins Explosionsmagie, welche hervorragend animiert wurde. Negativ fällt jedoch die Animation von Personen im Hintergrund auf, so lassen beispielsweise die Abenteurer in der Gilde den gewohnten Detailreichtum vermissen. Dadurch wirken sie eher plump und stören den Gesamteindruck der ansonsten ausgezeichnet animierten Szenerie.

Fazit

Der Anime ist kurzweilig und weiß durch seine sympathischen Charaktere und eine große Portion Humor zu überzeugen. Konosuba ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass es nicht immer Action und Drama sein muss. Gerade durch seine ruhige Art bildet er eine angenehme Abwechslung zu anderen Titeln dieses Genres. Zusammen mit der gelungenen Musikauswahl und einer sehr guten deutschen Synchronisation hat der Anime, trotz kleinerer Schwächen, einiges zu bieten. Für jeden der einfach mal abschalten und alles andere vergessen möchte, ist dieser humorvolle Anime wärmstens zu empfehlen.

Sehr gut
8/10

Positives +

  • Humorvolle Geschichte
  • Sympathische Charaktere
  • Hervorragende Musikauswahl
  • Sehr gute deutsche Synchronisation

Negatives -

  • Kein direktes Ziel, auf das die Handlung zusteuert
  • Schlechte Animation der Charaktere im Hintergrund

© Natsume Akatsuki, Kurone Mishima, Studio Deen, Takaomi Kanasaki

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